2. Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg

#2 Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg von 1919

Diese Beiträge werden von der Heimatgemeinde Obergünzburg als gelegentliche Früchte ihrer Arbeiten veröffentlicht. Sie sollen in zwangloser Folge fortgesetzt werden.


Alte Obergünzburger

1733: Franz Xaveri Kesporer, hochfürstlich kemptischer Landeskommissar und Herr Baron von Pappus, war Pfleger in Obergünzburg.

Der Fahnenschneider Johann Wolckarts von Stein kauft von der Kirche ein grünes und ein blaues Antependium und liefert Paramente. Auch der Fahnenschneider Johann Miller von Oberbeuern fertigt Paramente für die Kirche, ebenso ein Fahnenschneider aus Obergünzburg.

Ihre Gnaden, die Frau Pflegerin im Schloss (damals das Amtsgebäude, heute das Amtsgericht), kümmert sich um die Kirchenwäsche. Ihre Kammerjungfer und ihre Haubenwäscherin erhalten dafür ein Trinkgeld.

1734: Cornelius Zingh, Hammerschmied in Engetried, liefert einen neuen Glockenschwengel für 21 fl. 50 kr. Der alte Glockenschwengel wird zusammen mit alten Uhrgewichten für 7 fl. 36 kr verkauft. Ein alter Stein (Grabstein?) wird für 4 kr verkauft. Marx Löchner, Uhrmacher von Engetried, arbeitet an der Turmuhr, auch 1742 ist er wieder tätig.

Mich. Zith, Fahnenschneider von Oberbeuern, liefert Paramente.

Franz Mich. Guggenmos, Orgelmacher von Dietmannsried, ist an der Orgel beschäftigt.

Ihre Hochwürden und Gnaden Herr von Horben hält sich längere Zeit hier auf (schon in den Vorjahren mit Hochw. Herrn von Breuhausen). Es sind vermutlich Kapitulare aus dem Stift Kempten, die zur Sommerfrische oder als Vikare des Frühmessbenefiziums hier sind. 1735 wird Hochw. Herr von Egloff mit ihnen erwähnt. Herr von Horben ist auch 1737 wieder hier, obwohl bereits ein anderer Frühmesser erwähnt wird. Der von ihnen verwendete Messwein wird verrechnet: 1/16 Maß zu 5 Pfg. (1733 die Maß zu 20 kr.).

1736: Frühmesser von Paz. Christian Neher, Messner in Immenthal, erscheint zum ersten Mal.

1737: Statt des Lehrers Franz Jos. Schmidt erscheint Andreas Guggeißen, Barbier, als Heiligenpfleger.

Hannß Jak. Georg, Fahnenschneider von Kaufbeuren, und Mich. Züth, Fahnenschneider von Oberbeuern, arbeiten an Paramenten.

1738: Der Kaplan von Denklingen wird auf dem hiesigen Friedhof begraben. Cornelius Zingg, Hammerschmied von Engetried, richtet den Schwengel der großen Glocke wieder her. Hans Martin Anwander, Bildhauer in Obergünzburg, wird auch in den folgenden Jahren viel erwähnt.

1740: Pfarrer Adam Moser wird als verstorben erwähnt.

1741: Die Orgel wird vom Orgelmacher Georg Ehinger vollständig abgebrochen und wiederaufgebaut.

1742: Cornelius Zingh aus Engetried liefert zwei neue Glockenschwengel.

1744: Jakob Wölfle, Braumeister im Tal, und Balthus Bazer von Berg werden erwähnt.

1745: Der Uhrmacher von Kemnath (1746 als Hans Jörg Steiner genannt) arbeitet an der Turmuhr.

1747: Hans Jerg Rauch, Leprosen-Pfleger in Günzburg (Obergünzburg), und Balthus Freywiß, Orgelmacher in Aitrang, erhalten für eine messingene Trompete 2 fl.

Paul Geiß aus Stielings erhält für den großen Glockenschwengel 4 fl. 45 kr. Die Buchdruckerei im Stift Kempten erhält für ein Diurnale und Königsberger Messen 4 fl. 16 kr. Jakob Rueff aus Mindelheim erhält für ein Paar silberne Mayen mit Seide 1 fl. 30 kr.

1748: Joseph Reith, Hammerschmied im Stift Kempten, fertigt den großen neuen Glockenschwengel für 23 fl. 30 kr. Der Schwengel wird nach Schweickhausen in die Hammerschmiede gebracht. Auch Paul Gaiß, Hammerschmied aus Stielings, ist daran beteiligt. Franz Hörmann, Maler aus Obergünzburg, malt die Orgel.

1752: Joseph Weiß wird Heiligenpfleger anstelle von Michael Schall. Jakob Anton Hugel, Uhrmacher aus Buxheim, arbeitet an der Turmuhr. Die damalige Uhr scheint nicht besonders gut gewesen zu sein, da man für Reparaturen bei vielen verschiedenen Uhrmachern anfragt.

1753: Der Fahnenschneider Zitt (1754 wieder Zith) aus Oberbeuern arbeitet erneut an Paramenten für die Kirche.

1755: Benefiziat Heinz aus Ronsberg wird erwähnt.

1756: Kaspar Neher, Messner in Immenthal, wird erwähnt. Der Pfarrer und Kammerer Rid erklärt dem Abt in Kempten, dass er wegen der Wallfahrt auf dem Nikolaiberg besonders einen Kaplan halten müsse, und ersucht um einen Beitrag zu den Unterhaltungskosten.

1757: Für Johann Feigele wird Hans Gg. Lober Pfarrmessner.


Sitten und Gebräuche

Bräuche, die mit dem Kirchenjahr zusammenhängen, werden in den Kirchenrechnungen immer wieder erwähnt. 1684 war bereits eine Krippe in der Kirche aufgestellt. 22 Schäfchen, die dazu vom Hafner bezogen wurden, kosteten 22 kr.



2. Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg
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Quelle: Obergünzburger Tagblatt von 1919

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