13 Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg

13# Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg von 1919

Diese Beiträge werden von der Heimatgemeinde Obergünzburg als gelegentliche Früchte ihrer Arbeit veröffentlicht. Sie sollen in zwangloser Folge fortgesetzt werden.


Von der Pfarrkirche

1723: Pauli Wengle bestreitet die Kosten von 7 fl. 48 kr. für die Fassung des Apostels Paulus. Franz Erthinger, Bildhauer im Stift Kempten, erhält als Abschlagszahlung 29 fl. und für seine Arbeit am Nikolausberg weitere 50 fl.. Martin Reißer, Maler, fasst die Figur des Apostels Mathias.

1725: Zwei silberne, ziervergoldete mit Laubwerk versehene Opferkändlein samt Teller werden in Augsburg um 59 fl. 43 kr. gekauft.

1726: Die Kirchenstühle werden neu gemacht. Auch der jährliche Kreuzgang nach Elderen wird erwähnt. In der Herrschaft Stein lässt die Kirchenstiftung 307,5 Tage Tuffsteine brechen. Beim Herausführen sind 80 Personen mit 194 Pferden beschäftigt.

1727: Das Häuslein, in dem die Leprosen ihre Kirchenstände haben, wird auf Kosten der Sonderstiftung renoviert. Es war neben der Gruftkapelle. Der Amtsschreiber zahlt für 3 alte Bilder 1 fl.. Eine große Anzahl Kirchenstühle werden vergeben um 3 bis 6 fl.. Von den dabei genannten Familien sind viele verschwunden, andere erscheinen zum ersten Mal, darunter auch Sigmund Gabler, Maler. Georg Neher, Bildhauer in Legau, erhält für einen Engel 5 fl. 46 kr.. Thomas Prior von Esch fertigt Tuffsteine. Große Bautätigkeit an der Kirche.

1728: Ein Magdalenenbild (das 1720 gekauft?) wird verkauft um 1 fl. 7 kr.. Eine Sanduhr wird angeschafft um 1 fl. 12 kr.. In diesem Jahr war Mission. Anwesend waren dabei die Musikanten von Wiblingen (vielleicht weil auch die Prediger von da waren?).

1729: Ein Ziborium und 2 neue kupferne Kelchfüße (vergoldet?) werden in Augsburg gekauft, die alten dabei verkauft. In diesem Jahr scheint auch ein neues heiliges Grab angeschafft worden zu sein, weil der Pfarrer für die Guttäter ein heiliges Amt liest.

1730: Der Uhrmacher von Engetried erhält 50 fl. für die Uhr, die er gemacht hat.

1731: Hans Georg Bremer, Bildhauer im Stift Kempten, fertigt ein Gitter auf die Orgel um 5 fl.. Ein altes St. Nikolaus-Bild wird verkauft um 2 fl.. Größere Bauten an der Kirche. Vom Goldschmied Joseph Flach in Mindelheim wird eine silberne Kapsel gekauft.

1736: Die Ausputzung des Bihlgatters kostet 15 kr.. Siehe Jahr 1716.

1737: Johann Moser, Schreiner von Friesenried, erhält für 8 Tabernakel 30 fl., später noch 36 fl.. In die Sakristei wird ein neues Lavor angeschafft.

1742: Ein Altar in der Kirche wird abgebrochen und 1748 der neue Hochaltar aufgestellt.

1744: An der Kirche werden 2 Ovalfenster angebracht (bei den Emporen?).

1748: B. Rudhart kauft einen Kirchenstuhl auf der unteren Empore, den ersten hinter der neuen Linie (Lehne?). Es gab damals schon die zwei Emporen. Die Empore scheint in diesem Jahr nach vorn verbreitert worden zu sein, denn 1752 redet man von der alten Lehne auf der unteren Empore.

1749: Am Karfreitag wird Trauermusik in der Kirche gespielt.

1752: Karl Toscano von Regensburg liefert einen neuen Ornat (den jetzt noch vorhandenen?), der in München abgeholt wird. Für die Vergoldung und Versilberung eines Kelches erhält der Goldschmied Lucas Bogner (in der Stadt Kempten) 20 fl..

1754: Der Schwengel der großen Glocke wird schon wieder erneuert, nachdem dasselbe erst 1747 und 1748 geschehen war.

1756: Die alten Altäre werden verkauft. Den heiligen Michael davon kauft der Jäger Michael Ortler um 1,5 fl., den heiligen Martinus der Kürschner Martin Feigele um 1 fl. 50 kr..

1757: Für eine mit Stoff bekleidete Muttergottesstatue mit Jesuskind werden 2 neue Perücken angeschafft um 1 fl.. Der neue Stock zur Wetterkerze (heute noch in Gebrauch) kostet 9 fl..

1760: Das Rad zum Storchennest auf dem Kirchturm wird erneuert.

1762: Beim Vorzeichen wird das Bildgätter erwähnt.

1765: Die große Glocke wird nach Kempten gefahren. Zu welchem Zwecke?

1765: Der Schmied Wengle richtet den Schwengel. Ein Traghimmel wird um 133 fl. angeschafft.

1764: Der Uhrmacher von Ebersbach arbeitet an der Turmuhr in Obergünzburg. Auch die Altäre der Kirche werden erneuert.

1767: Dem Max Zücher in Ottobeuren wird eine neue Muttergottesstatue um 20 fl. abgekauft. Große Ausgaben für Bildhauerarbeit, auch für Malerarbeit.

1768: Der Bildhauer erhält allein schon 120 fl..

1770: Der Orgelmacher Johann Holzheu von Ottobeuren setzt die ganze Orgel neu zusammen. Sie wurde zu dem Zwecke nach Ottobeuren gebracht. Die Kirchenstiftung kauft auch die alte Orgel in Ebersbach um 15 fl..

(Fortsetzung folgt.)



13 Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg
Quelle:  Obergünzburger Tagblatt erschienen am 02.12.1919

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