7 Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg

#7 Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg von 1919

Diese Beiträge werden von der Heimatgemeinde Obergünzburg als gelegentliche Früchte ihrer Arbeit veröffentlicht. Sie sollen in zwangloser Folge fortgesetzt werden.


Sitten und Gebräuche

1760: Kreuzgang nach Maria-Rain (Maria Rain bei Mittelberg (Nesselwang))?

1768: Kreuzgang nach Ebersbach.

1770: Am Fronleichnamsfest sind in der Prozession die Schützenkompagnie mit eigener Musik, die Grenadierkompagnie und die Reiterkompagnie sowie die Stuckmeister mit ihrem Geschütz zu sehen.

1779: Besteht die Musik der Schutzmannschaft aus Trommeln und Pfeifen. Kreuzgang nach Kempten und weiter nach Maria Elderer bei Ottobeuren und auf den Nikolausberg.

Das heilige Grab in der Karwoche scheint in dieser Zeit recht umfangreich gewesen zu sein, da drei Zimmerleute an der Aufrichtung arbeiten, dazu ein Schreiner.

Erwähnt werden auch die Stationen, der damals schon bestehende Kreuzweg, und das Krippele in der Kirche am heiligen Dreikönigstag.

1789-90: Der Hohe Umgang am Titularfest der Rosenkranzbruderschaft wurde sehr feierlich begangen. Den größten Teil der Kosten trug die Bruderschaft. 1787 wie auch die vorhergehenden und folgenden Jahre waren im Zuge auch wieder die Reiterkompagnie, die Schützenkompagnie, die Musketier Kompagnie, die städtischen Musikanten und der Stuckmeister mit dem Geschütz, das der Pfarrerknecht führte.

Zur Schulgeschichte

In den Kirchenrechnungen finden sich manche Einzelheiten:

1685: Die Kirchenstiftung leistet einen Beitrag zu den Baukosten des Schulhauses, ebenso 1698.

1708: Erwähnt wird Johann Michael Biechteler, Schulmeister.

1721: Michael Biechteler, gewesener Schulmeister, erhält Reisegeld. Sein Nachfolger ist Franz Joseph Schmidt, der ab 1730 auch als Heiligenpfleger erscheint. Sein Sohn Franz Anton Schmidt wird 1740 einmal gelegentlich erwähnt.

An der Bergkirche

Die Kirchenrechnungen erwähnen größere Bauveränderungen im Jahr 1685. Der Bergmeßner erhält für Mithilfe bei den Zimmerer- und Maurerarbeiten ein Entgelt. 31 Leute von Willofs leisten dabei Frohndienste gegen Entgelt. Auch die kleine Glocke der Nikolauskirche wird in diesem Jahr gehängt und geweiht.

1686: In der Bergkirche wird das Getäfer (die Decke im Schiff) angebracht. Der Maler von Autenried ist dabei beschäftigt. Zwei Bilder von Jesus und Maria in der Bergkirche werden gleichzeitig erwähnt.

1718: Erwähnt wird eine Ausgabe von 5 fl. und 36 kr. für ein Fenster zum Rondell auf dem Nikolausberg. Was das für ein Rondell ist, ist unbekannt. Vielleicht ist es der im Halbkreis geschlossene Anbau an der Stelle der heutigen Sakristei der Bergkirche, der auf einem von H. Gg. Roggenhofer herausgegebenen Kupferstich des Madonnenbildes deutlich erkennbar ist.

1719: Auf dem Nikolausberg wird ein neuer Altar errichtet, den der Hofschreiner Jakob Moser liefert und Anton und Joseph Wassermann fassen. Das Altarblatt und das St. Nikolausbättle malt der Maler Franz Zwick aus Kempten. Auch Beichtstühle fertigt der genannte Hofschreiner in Kempten.

1721: Das Rondell auf dem Nikolausberg wird wieder erwähnt.

1724: Erneut Bauarbeiten an der Bergkirche. Aus Wachskindlein (Votivgaben?) erlöst die Kirche 1 fl. und 19 kr. Georg Rudhart, Müller in Liebenthann, stiftet einen Engel mit der Posaune in die Bergkirche. Die Maler Joseph und Anton Wassermann fassen die Bilder des Salvator mundi und andere.

1725: Auf dem Berg werden Bäume gepflanzt. Ausgabe 2 fl. und 36 kr.

1726: Der alte Ölberg auf dem Berg wird für 1 fl. und 15 kr. verkauft. In diesem Jahr wurden auch die Opferstöcke auf dem Nikolausberg sämtlich beraubt.

1737: Man sammelt für neue Stationen, auch durch Verkauf von Stationsbüchlein. Der Stationsweg auf den Berg scheint noch in diesem Jahr errichtet worden zu sein, wenigstens schießt die Kirchenstiftung einen größeren Betrag bei.

1740: An den Stationen sind bereits Ausbesserungsarbeiten erwähnt.

1748: Der Turm der Bergkirche erhält einen Turmknopf.

1754: Bildhauer Martin Anwander von hier fertigt neue Leuchter zum Muttergottesbild auf dem Berg.



7 Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg
7 Ausgabe Kleine Beiträge zur Geschichte von Obergünzburg
Quelle:  Obergünzburger Tagblatt erschienen am 06.11.1919

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.